Tag 14 - 25.09.2021
Leider hatte ich keine deutsche Führung bekommen nur Englisch.. ich musste mich also bisserl belesen. Hier das was ich fand:
"Die Geschichte der Klöster begann damit, dass sich im 9. Jahrhundert Eremiten von 200 - 300 m hohen Felsen in die Schluchten abseilten, um dort in Höhlen und Erdspalten Gebetsstellen zu errichten. Erst gut 300 Jahre später, im 12 Jhd. wurde der Grundstock zum 1. Klosterbau gelegt. Größere Anlage entstanden erst im 14. Jhd. . In den folgenden 200 Jahren wurden weitere 23 Klöster gebaut. Nach dem Zerfall des byzantinischen Reiches im 15./16. Jhd. und der darauffolgenden Türkenherrschaft konnten sich die Klöster ihre Eigenständigkeit bewahren, sie waren vermögend.
Im 17. Jhd. begann langsam der Verfall des Kloster-Wesens. Die Forderung der Türken wurden ständig höher, die Klöster stritten sich um die fruchtbaren Ländereien. Immer weniger Mönche zog es hinauf in die Abgeschiedenheit und eine Anlage nach der anderen wurde verlassen. Anfang der 1960-er Jahre, als der große Tourismus auch in Griechenland Einzug hielt und selbst die Klöster nicht verschonte, verließen angesichts der Besuchermassen noch einmal zahlreiche Mönche ihre Stätten. Ein großer Teil zog zum Berg Athos, zu dem Touristen ohne Genehmigung keinen Zutritt haben. Die Klöster blieben als unbewohnte Museen zurück. Heute sind noch 6 bewohnte Klöster zu besuchen."
Für einen Besuch muss man angemessen angezogen sein.. Männer keine kurzen Hosen und keine kurzärmligen T-Shirts. Frauen müssen Röcke tragen.. oder sich wie ich ein Tuch umwickeln und die Schultern müssen bedeckt sein.
Also wie gesagt, 9 Uhr wurden wir mit einem Kleinbus von unserem Campingplatz abgeholt. Ein Teil der Straße, die die Klöster.. oder zumindest die Felsen, auf denen sie stehen, verbindet haben wir ja gestern schon befahren.. aber wie man zu den Klöstern kommt, haben wir noch nicht so richtig mitbekommen. Wir waren also gespannt. Unser Fahrer fuhr zunächst einige Punkte in der Landschaft an, von denen man einen besonders guten Blick hatte und dann besuchten wir 3 Klöster.
Wir waren zuerst im Kloster Metamorphosis, dem größten und imposantesten Kloster der Meteorafelsen.
Der Felsen, auf dem sich das Kloster befindet liegt am westlichen Ende des "steinernen Waldes" und ist der größte in der Gegend. Er erhebt sich 613 m über dem Meeresspiegel und 415m über dem Flussbett des Flusses Pinios. Die Fläche, die das Kloster einnimmt beträgt
50 000m², das entspricht etwa der Fläche eines Quadrates von gut 200m Länge. Die Höhe des Felsens ist auf der Anfahrtsseite 250m.
Schon allein der mit 264 Treppenstufen schweiß- treibende Aufstieg zum Kloster durch die Felsenschlucht und entlang der Steilwand ist einen Besuch wert...zehrt bei diesen Temperaturen aber auch ganz enorm an den Kräften. Blickfang für uns war ganz besonders der Aufzug, mit dem man früher die Mönche hochgezogen hat. Heutzutage wird das Material mit einer Seilbahn transportiert.
Der Rundgang in der Anlage ist trotz der vielen Besucher wirklich ein Erlebnis. Einem Museum gleich wurden Räume eingerichtet: Lagerräume mit Weinfässern, Küchenräume.. alles kann besichtigt werden. Hier hatten einmal mehr als 100 Mönche Platz..heute kann man die Mönche an einer Hand abzählen.
Immer mit Zwischenstopps an schönen Ausblicken auf die Klöster ging es weiter bis zum Kloster Varlaam.
Das Kloster Varlaam wurde in 373 m auf einem der höchsten Felsen im steinernen Wald erbaut. Der 1. Mönch, der sich 1350 auf dem Felsen niederließ war Varlaam. Der 1. Asket bestieg die Felsen über eine Reihe von Holzgerüsten, deren Stützträger in den Felsspalten verkeilt war. Ihm folgten andere Asketen. Nach und nach wurde Meteora auf diese Weise besiedelt. Die Gerüste wurden später durch Strickleitern ersetzt. Wer sich die Strickleiter nicht hoch traute, wurde in einem Netz hinauf gezogen. Erst 1923 wurden die 195 Stufen in den Fels gehauen, die uns heute sicher in die Höhe führen.
Auch hier faszinierte uns wieder die Hauptkirche, ein großes Gebäude und allen Heiligen geweiht. Nach Aussagen von Dokumenten soll sie in 20 Tagen erbaut wurden sein, nachdem man 22 Jahre lang Material auf den Felsgipfeln gesammelt hatte.
Sie war mit prunkvollen Malereien ausgestattet.
Zu den Gebäuden, die wir noch besichtigen durften gehörte das Refugium, die Krankenabteilung und das Hospiz.
Und zuletzt statteten wir auch noch dem Kloster Roussnou einen Besuch ab. Dieses befindet sich südöstlich von Megalo Meteoro und zwischen Varlaam und Agia Triada, 2km außerhalb von Kastraki. Dramatisch auf eine Felsnadel gebaut ist es eines der schönsten Fotomotive von allen Klöstern. Wenn man so von unten auf diese nackten Felswände mit dem Kloster in schwindelnder Höhe schaut, überkommt einem schon ein Gefühl der Ehrfurcht.
Das Kloster selbst erhebt sich stolz auf dem Gipfel des Felsens, dessenPlattform gerade groß genug dafür ist. Bis 1897 konnte das Kloster nur über Strickleitern erreicht werden. Später wurden zwei hölzerne Brücken für Mönche und Besucher errichtet. 1936 wurden diese durch 2 neue malerische Steinbrücken ersetzt.
Das Kloster wurde oft geplündert und im Laufe der Geschichte auch aufgegeben. Seit 1989 ist es wieder bewohnt und heute ein Frauenkloster .
Halb 2 Uhr waren wir wieder auf unserem Campingplatz.
geschafft von der Hitze, dem Treppensteigen und den vielen Eindrücken..aber auch stolz darauf was wir wieder bewältigt haben.
Den Nachmittag hatten wir zu nicht viel Lust..und irgendwie war ich auch zu ko einen ordentlichen Tagesbericht zu schreiben..
Eigentlich hatten wir für den nächsten Tag nochmal 4h Sunshinetour durch die Klöster gebucht.. aber das haben wir ganz schnell noch gekanzelt. Gewiss wären die Klöster im Licht der Abendsonne ein besonders schöner Anblick gewesen.. aber wir wollen ja auch wieder gesund nach Hause...( Diesen Tipp hatte uns.. unabhängig von unserer Entscheidung... auch ein guter Freund gegeben, der merkte.. dass ich bisserl durch den Wind war.)
Die Fotos sind im Momentan unsortiert.. aber es geht ja auch nur um ein paar Eindrücke.
Dankeschön für den Geschichtsunterricht und die beeindruckenden Fotos. Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Günter
Dankeschön lieber Günter.. die Fotos muss ich noch besser sortieren. Ich denke dass schaffe ich heute auch noch. Lieben Gruß aus GREECE
LöschenFleißig ergänzt und geändert, so ist der Tag anschaulich geschildert. Warst noch viel müder als du dachtes.
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